Gaschurn, Sommer, Wandern

Über den Wolken
Die Wanderung zur Madrisella

Es gibt diese Tage, an denen man einfach raus muss. Raus aus dem Alltag, rein in die Berge. Genau so ein Tag war es, als wir uns auf den Weg zur Madrisella gemacht haben – ein Gipfel im Montafon, der mit 2.466 Metern nicht nur Aussicht, sondern auch echtes Gipfelglück verspricht.

Der Tag begann früh. Aus dem schönen Gaschurn ging es ganz bequem mit der Versettla Bahn hinauf zur Bergstation auf etwa 2.000 Metern. Die ersten Schritte führten über blühende Almwiesen – der Weg war gut markiert, und die Vorfreude wuchs mit jedem Höhenmeter. Schon hier: ein Wahnsinnspanorama auf die umliegenden Berge der Silvretta. Allerdings geht es auch direkt richtig knackig los. Der erste Teil des Weges ist nämlich echt ganz schön steil. Der Anstieg wird aber ein gutes Stück flacher, sobald man den Grat erreicht hat.

Der Anstieg zur Madrisella ist technisch nicht schwierig, aber stellenweise durchaus fordernd. Wir mussten einige Geröllfelder durchqueren und ein paar steile Anstiege überwinden. Aber gerade das macht’s ja aus. Ich liebe diese Mischung aus Anstrengung und Naturerlebnis.

Unterwegs: Murmeltiere. Und Stille. Nur der Wind, das leise Summen einiger Insekten, und das Knirschen der eigenen Schritte im Geröll.

Am Gipfel angekommen: 360° Glücksgefühl

Nach rund zwei Stunden standen wir oben. Die Madrisella. Und plötzlich lag uns das Montafon zu Füßen. In der Ferne ragten die anderen Montafoner Gipfel in die Höhe und tief unter uns konnten wir das Tal überblicken. Der Wind war kühl, aber irgendwie wohltuend. Ich setzte mich, wir aßen unsere mitgebrachte Jause – nichts schmeckt besser als Brot und Käse mit Aussicht – und ließen die Seele baumeln.

Für den Rückweg gibt es mehrere Optionen – Je nachdem wie viel Zeit und Energie ihr noch habt. Entweder geht ihr den Rundweg durchs Novatal, steigt ab zur Garnera Alpe und dann weiter ins Tal oder geht den selben Weg zurück. Wir entschieden uns für letzteres.

Der Rückweg führte uns zurück zur Versettla Bahn. Hier machten wir einen Abstecher zur Nova Stoba – ein modernes Bergrestaurant mit Sonnenterrasse und regionalen Spezialitäten. Ich gönnte mir einen Apfelstrudel mit Vanillesauce. Belohnung muss sein.

Die Wanderung zur Madrisella ist kein Spaziergang, aber auch keine alpine Extremtour – perfekt für Wanderer mit Lust auf tolle Ausblicke und echte Bergerlebnisse. Für mich war’s einer dieser Tage, die man nicht so schnell vergisst.